Wir sind mit dem Zug von München nach Messina gefahren. Das dauerte bei der Hinfahrt 25 Stunden (mit 1 ½ Stunden Aufenthalt in Padua) und bei der Rückfahrt 22 Stunden (mit 3 Stunden Aufenthalt in Rom). Es ist schon ein wenig anstrengend, hat aber gegenüber einem Flug den Vorteil, dass man durch ganz Italien fährt, was sehr schön ist, man sieht auch richtig gut die Veränderung von Nord nach Süd. Der Zug wird in San Giovanni auf eine Fähre geladen und über die Straße von Messina übergesetzt, man braucht also mit seinem Gepäck nicht auszusteigen, um auf die Insel zu kommen.

Die Nebensaison hat natürlich einen weiteren Vorteil: man wird durch die Orte nicht durchgeschoben, es sind kaum andere Touristen unterwegs, ich denke, dadurch sind auch die Sizilianer weniger gestresst. Allerdings sind viele Hotels geschlossen, vor allem in den Touristenhochburgen wie Taormina und Cefalu. In denen, die offen haben, konnten wir aber meistens den Zimmerpreis verhandeln. So haben wir z.B. in Palermo ein 44 Euro-Zimmer für 36,15 Euro bekommen und in Taormina ein 52 Euro-Zimmer für 40 Euro.

Zur Verständigung: ein wenig Italienischkenntnisse sind schon ganz nützlich, ich war ganz froh, ein paar Brocken zu können. Englisch wird wenig gesprochen, deutsch schon eher.

Hier noch ein paar Infos zu einigen der Orte, die wir besucht haben: <
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Taormina: es ist sehr lohnenswert, zu der Felsenkirche oberhalb des Ortes hinaufzusteigen, es gibt einen Fußweg dorthin (ist beschildert mit Castello die Saraceni oder so ähnlich, das Sarazenen-Kastell liegt noch weiter oberhalb der Kirche, man kann aber nicht hin). Der Blick über der Ort, das tiefblaue Meer und den gewaltigen Aetna ist wirklich wunderschön.

Caltagirone: für mich einer der unbestrittenen Höhepunkte der Reise. Im Reiseführer hat sich’s gar nicht sooo aufregend gelesen, wir sind dort eher zufällig gelandet und wurden nicht enttäuscht. Die an einem steilen Hang liegende Altstadt ist sehr schön, zu großen Teilen gibt es hier Treppen statt Straßen. Vor allem die lange, mit bunten Kacheln verzierte Treppe zur Kirche hin, ist schön (und anstrengend). Auch die hügelige Landschaft um Caltagirone ist sehr reizvoll, vor allem jetzt, wo alles blüht.

Agrigento: das Tal der Tempel ist selbstverständlich ein Muß, auch hier blüht es wie verrückt. Die Stadt selbst kann man sich meines Erachtens sparen, auch wenn es hier inmitten der hässlichen Hochhäuser eine Altstadt gibt; diese fand ich aber nicht so besonders aufregend.

Trapani: ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge nach Erice und den Zingaro Nationalpark. Erice ist eine mittelalterliche Stadt auf einem Kalkfelsen, das muss man gesehen haben, das mittelalterliche Flair ist genial. Allerdings ist Erice auch teuer, daher empfiehlt es sich, in Trapani zu übernachten. Erice ist nur ca. 14 KM von Trapani entfernt.
Im Zingaro Nationalpark habe ich mich im Blütenmeer wie im Paradies gefühlt. Allerdings ist derzeit ein großer Teil des Parks gesperrt wegen Steinschlag. Man kann daher auch nur über den Nordeingang in den Park. Lohnenswert ist es auf jeden Fall trotzdem. In einer der türkisblauen Buchten waren wir sogar schon bis zu den Knien im Meer, nachdem wir auf einen Berg von 480 m Höhe gestiegen sind.

Cefalu: auch hier lohnt sich ein Aufstieg auf den Felsen oberhal
b der Stadt (Beschilderung zum Diana-Tempel folgen): man sieht auf die Dächer der Altstadt, das Meer, das hier eine besonders intensiv blau-türkise Farbe hat die die Küste.

So, das war das Gröbste und jetzt wünsche ich Euch viel Spaß in Sizilien!

Fazit: bella Sicilia