Beim ersten Schritt auf sizilianischen Boden stellen Sie fest, Sizilien
ist anders als Italien, bunter und extremer. Sizilien in seiner Vielfalt, Sie
werden auf Schritt und Tritt Entdeckungen machen, Ihr ganz eigenes und
persoenliches Sizilien kennen lernen.
Die aufregendste Annaeherung an Sizilien ist inzwischen etwas aus der
Mode geraten, naemlich die mit dem Zug oder auf der hoch ueber der kalabrischen
Kueste verlaufenden Autobahn. Bei klarem Wetter werden schon weit vor Villa
San Giovanni, dem wichtigen Faehrhafen und Verbindung nach Messina, zuerst der
einsame Vulkankegel des Stromboli weit draußen im Meer und die Liparischen
Inseln, dann die Bergketten der sizilianischen Nordkueste und endlich, wie ein
breiter Fluss die Meerenge sichtbar, der „Stretto“.
Die meisten Reisenden waehlen allerdings die einfachere Art auf die Insel
zu gelangen, naemlich mit dem Flugzeug, nach ca.2 Std. ist man in Sizilien und
kann dann relaxed mit seinen Entdeckungen beginnen. Viele die in Palermo
landen, werden sich wohl wundern, Kalkberge kahl und leuchtend, die bis fast
ans Meer reichen. Vor der Landung in Catania sieht man den aetna von oben
dessen Spitze fast immer schneebedeckt ist.
Die groeßte Insel des Mittelmeeres und hat etwas ueber 5 Mio.
Inselbewohner die sehr unterschiedlich verteilt wohnen. Extrem dicht
besiedelten Gebieten wie Palermo und Catania steht das duenn besiedelte
Landesinnere gegenueber. Am aetna –Etna- floss die Lava bis ins Meer,
Zitronengaerten reichen bis fast ans Wasser. Richtung Siracusa und Ragusa
reicht eine Kalkplatte bis ans Ufer, von Wind und Wasser zernagtes Kliff,
weiße feinsandige Straende, ganze Gewaechshausstaedte nutzen die Gunst des
Klimas. Afrikanisch hart und verbrannt die lange Suedkueste Gela und Selinunt,
unterbrochen von Flussniederungen – Oasen durch zusaetzliche Bewaesserung.
Berge mit ueppiger Vegetation und kraeftigen Quellen. Das Landesinnere
ueberzogen von endlosen Weizenfeldern und kahlem Nichts.
Die Sizilianer.. viele sind in den letzten 120 Jahren
ausgewandert, keine Arbeit, keine Hoffnung, Elend, vieles waren die Gruende,
besonders Amerika war das Land der Traeume, die sich vielleicht nicht immer
erfuellt haben. Im Ausland bildeten sich sizilianische Kolonien in denen, wie
in der Heimat, die Mafia oder andere kriminelle Vereinigungen zur
beherrschenden Macht wurden. Die Auswanderung ist weitgehend zum Stillstand
gekommen, obwohl die Perspektiven der jungen Leute immer sehr gering sind.
Die Mafia gibt’s immer noch.
Die Sizilianer lieben Geselligkeit, ob schnell auf einen Café in die Bar, oder zu einem
Spaziergang „passegiata“ auf den „Corso“ oder in die „Piazza“, es wird
diskutiert, lautstark und mit viel Gestik werden Klatsch und Neuigkeiten
ausgetauscht, Geruechte auf den Weg gebracht. Sizilianer muessen zum reden die
Haende frei haben. Gestik und Mimik unterstreichen die reichlich verwendeten
Worte, sie ersetzen sie sogar..
Wie ueberall in Italien ist es wichtig „bella Figura“ zu machen. Gut in
Schale, gestylt, Designer muss sein –oft auch als guenstige Raubkopie-, man ist
selbstbewusst und zeigt es auch. Man geht mit Freunden aus aber auch viel mit
Familie, kein Wunder dass auch bei einem Rockkonzert kein Babysitter benoetigt
wird, Oma und Enkel sind mit dabei...